Dreieich (Standort)

 WOHER KOMMT DER NAME DREIEICH

Bei der „Dreieich“ handelt es sich um den ehemaligen karolingischen Bannforst Dreieich (erwähnt 834 n.Chr.), welcher zum Wildbann Dreieich (erwähnt 1338 n.Chr.) der deutschen Kaiser wurde. Der Wildbann Dreieich war ein mittelalterlicher Wildbann im Maingau.


Im Wildbann Dreieich wurde um 950 ein königlicher Jagdhof errichtet, die spätere Burg Hayn in der Dreyeich, welche im heutigen Dreieichenhain Verwaltungsmittelpunkt des Wildbannes war. Dort residierte der Reichsvogt. Erster Vogt der Dreieich war Eberhard von Hagen, ein enger Vertrauter Kaiser Heinrichs IV. Der Vogt hielt einmal jährlich, während des Monats Mai, in Langen Gericht – das Maigeding.


Die Rechtsverhältnisse des Wildbannes wurden in einem Wildbannweistum festgehalten. Dieses wurde im Jahr 1338 auf Veranlassung von Kaiser Ludwig dem Bayern auf dem Maigericht in Langen aufgeschrieben. Dort heißt es unter anderem: "Wenn ein Kaiser im Forst Dreieich will birschen, so soll er reiten in des Forstmeisters Haus im Hain, da soll er finden einen weißen Bracken mit gestreiften Ohren, an seiner seidenen Schnur, und mit ihm soll er dem Wilde nachspüren. Geht die Jagd bei scheinender Sonne zu Ende, so soll er den Hund wieder zurückantworten bei scheinender Sonne, wenn nicht, mag er den andern Tag dasselbe thun."


Zum Schutz von Wald und Wild wurden innerhalb des Wildbannes 30 Wildhuben (Arheilgen, Bieber, Bockenheim, Büttelborn, Darmstadt, Dieburg, Dilshofen, Fechenheim, Frankfurt, Griesheim, Groß-Bieberau, Jügesheim, Kelsterbach, Kleinzimmern (2 Wildhuben), Königstädten, Langen, Mersheim (Dreieich), Mörfelden, Nauheim, Niederklingen, Niederroden, Ober-Ramstadt, Offenbach, Pfungstadt, Riederwald, Schaafheim, Schönfeld, Schwanheim, Stockstadt, Traisa, Trebur, Ueberau, Vilbel und Worfelden eingerichtet:


Geografische Lage

Die Ebene zwischen Rhein und Main war im Mittelalter ein dichtes Waldgebiet. Die Teile zwischen den Pfalzen Trebur und Frankfurt waren Reichseigentum, der Reichsbannforst, über das die fränkischen Könige verfügten. Nach dem Weistum von 1338 reichte der Wildbann Dreieich vom linken Mainufer bis über Darmstadt hinaus und vom rechten Mainufer entlang der Nidda bis Bonames und weiter bis Aschaffenburg. Südöstlich der Dreieich, zwischen dem Welzbach (Pflaumbach) bei Großostheim und dem Laudenbach, erstreckte sich der Wildbann.


Quellen:

Freunde Sprendlingen, Verein für Heimatkunde e.V.

Biologie Seite unter www.biologie-seite.de



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